Einst galt MUT vor allem als männliche Tugend. Homer beispielsweise verwendete in der Ilias dafür den Begriff Tapferkeit, was wörtlich „Mannhaftigkeit“ bedeutet. Lange Zeit war Mut mit Krieg und Streit verbunden, von Soldaten wurde im Kampf Mut gefordert.
Im Alltagsverständnis mag dies durchaus auch heute noch diese Bedeutung haben – und doch geht diese Fähigkeit weit darüber hinaus. Ich verstehe darunter vor allem zu sich selbst ehrlich zu sein, sich seine Schwächen, Ecken und Kanten einzugestehen, sich mit seinem wahren Sein im Leben zu zeigen. Ganz besonders verstehe ich darunter auch sich mit dem Geschehen in Gesellschaft und Wirtschaft konstruktiv kritisch auseinander zu setzen. Es braucht Mut, sich durch Recherche, kritisches Hinterfragen und durch Analyse mittels eigener Quellen die Mainstream-Informationen zu überprüfen. Und es braucht noch mehr Mut, sich in diversen Diskussionen sich nicht den wertenden und Verurteilenden Meinungen über Menschen und Situationen anzuschließen, sondern seine eigene, neutrale, vielleicht sogar wertschätzende Sicht ohne jede Wertung und Verurteilung zum Ausdruck zu bringen.
Es braucht Mut, sich von zu großer Außenorientierung zu lösen und seinem Herzen zu folgen, zu seinem Gefühl zu stehen. Und es braucht noch mehr Mut – verbunden mit Weisheit -sich einzugestehen, dass jeder von uns selbst der Schöpfer seines Lebens, seines Glücks oder Unglücks ist
Mutig ist, wer sagt und handelt, was gesagt und getan werden muss, auch wenn davor eine gewisse Angst besteht. Mutig sein heißt nicht, keine Angst mehr zu haben, sondern vielmehr diese zu überwinden, um das Notwendige zu tun. Es braucht Mut, sich aus seiner Komfortzone hinauszuwagen, sich auf Neues, Unbekanntes einzulassen und damit sein Weltbild, sein Bewusstsein, zu erweitern.
Wer mutig durch sein Leben geht hat eine starke, gewinnende Ausstrahlung und vermittelt Sicherheit. Nicht umsonst heißt ein altes Sprichwort: „Den Mutigen gehört die Welt!“
Immer wieder erlebe ich in meiner Arbeit als Coach, dass es zu regelrechten Durchbrüchen in der Entwicklung kommt, wenn Menschen mutig durch Angstszenarien durchgehen.
Helmut Posch
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